Richtige Anwendung von EDER Fällkeilen
Forst

Sichere Anwendung und Instandhaltung praktischer Fällhilfen

Mechanische Fällkeile werden insbesonders im Starkholzernte-Bereich eingesetzt und minimieren durch erschütterungsfreies Arbeiten das Risiko von herabfallenden Ästen oder Baumkronen. Die richtige Handhabung ist hierbei Grundlage für die erfolgreiche Fällung.

In diesem Beitrag wird die richtige Anwendung und Einsatzgebiete der mechanischen Fällkeile der Firma EDER vorgestellt.

Fällkeile von EDER

EDER bietet mit dem Titan 50, dem Titan 80 Pro und dem Funk Titan 80 ausgezeichnete Fällhilfen, die vor allem in der Starkholzernte eine enorme Arbeitserleichterung bringen.

Folgende Vorteile bietet das Arbeiten mit den EDER Fällkeilen im Gegesatz zu Fällungen mittels klassischen Schlagkeilen:

  • Bei Fällungen in Hanglagen ist die Sicherheit höher als bei klassischen Keilvarianten.
  • Bei einer zu geringen Hubhöhe kann der Keil zurückgeschraubt und nachgesetzt werden.
  • Hohe Hubkräfte und Übersetzungen garantieren ein kräftesparendes Arbeiten.
  • Die Hubkraft kann bei Bedarf erhöht werden, indem zwei Keile nebeneinander eingesetzt werden.
  • Erschütterungsfreies Keilen reduziert die Gefahr herabfallenden Totholzes.
  • Der Verleiß der Geräte ist sehr gering, da der abgedeckte, abgekapselte Gewindetrieb keinen Schmutz in den Keil lässt.

Das Modell Funk Titan 80 zeichnet sich darüber hinaus dadurch aus, dass der Anwender den Gefahrenbereich verlassen und die Fällung funkgesteuert über die Fernbedienung aus einem sicheren Bereich durchführen kann.

EDER Fällkeile ersetzten keinen Seilzug bzw. keine Seilwinde und durfen nur mit beschriebener Sicherheits-Fälltechnik (versetzter Fällschnitt) verwendet werden!
Wenden Sie EDER Fällkeile immer gemäß der Bedienungsanleitung an.

Die Modellreihe Titan von EDER

Die kleinere Variante der Titan Modelle

Titan 50

  • Max. Hubkraft: 15 t
  • Max. Hubhöhe: 50 mm
  • Mit Ratsche oder Schlagschrauber (3/8") bis 750 Nm zu betreiben
    (Adapter auf 1/2" im Lieferumfang enthalten!)
  • Keilvorschub: 100 mm
  • Gewicht: 1,6 kg
  • Abmessungen: 240 x 118 x 72 mm

 

Das Nachfolgermodell des bewährten Titan 80

Titan 80 Pro

  • Max. Hubkraft: 25 t
  • Max. Hubhöhe: 80 mm
  • Mit Ratsche oder Schlagschrauber (1/2") bis 1360 Nm zu betreiben
  • Keilvorschub: 160 mm
  • Gewicht: 5,7 kg
  • Abmessungen: 405 x 90 x 170 mm

 

Die Weiterentwicklung des Titan 80 Pro

Funk Titan 80

  • Max. Hubkraft: 25 t
  • Max. Hubhöhe: 80 mm
  • Betrieben mittels Funk-Fernbedienung aus ca. 80 m
  • inkl. 5Ah Akku
  • Keilvorschub: 160 mm
  • Gewicht: 8,8 kg
  • Abmessungen: 620 x 120 x 180 mm
  • inkl. Akku, Fernbedienung und Tragetasche

Sicherheitshinweise

Den in der Bedienungsanleitung erläuterten grundsätzlichen Sicherheits- und Warnhinweisen muss beim Einsatz der EDER Fällkeile unbedingt Folge geleistet werden, um die Gefahr von Personen- oder Sachschäden zu vermeiden.

Bestimmungsgemäße Verwendung

Der Titan 50 und der Titan 80 Pro finden ihr Einsatzgebiet in der Holz- und Starkholzernte. Sie stehen als Alternative zur Fällung mit klassischem Schlagkeil zur Verfügung. Beide Modelle können mit einer Ratsche oder einem Schlagschrauber verwendet werden, haben jedoch unterschiedliche Belastungsgrenzen auf.

Der Titan 50 kann mit Schlagschraubern bis zu 750 Nm, der Titan 80 Pro mit bis zu 1360 Nm verwendet werden.

Nicht bestimmungsgemäße Verwendung

Werden die EDER Fällkeile nicht bestimmungsgemäß verwendet, so erlöschen alle Garantieansprüche des Geräts. Weiters haftet der Hersteller nicht für Geräte- oder Personenschäden die in Zusammenhang mit nicht bestimmungsgemäßer Verwendung entstanden sind. Unter die nicht bestimmungsgemäße Verwendung fällt, wenn:

 

  • Sicherheitseinrichtungen verändert oder entfernt werden
  • Wartungs-, Reparatur- oder Reinigungsmaßnahmen abweichend der in der Betriebsanleitung beschriebenen Maßnahmen durchgeführt werden
  • Verwendung eines Schlagschraubers über 750 Nm bei Titan 50 oder über 1360 Nm bei Titan 80 Pro
  • Verwendung eines anderen Akkus für den Funk Titan 80 als Original Milwaukee 18V

Sichere Handhabung und Arbeitsschutz

Beim Einsatz von EDER Fällkeilen ist auf eine vollständige persönliche Schutzausrüstung
zu achten. Diese besteht aus:

  • Kopfschutz
  • Arbeitssicherheits- bzw. Schnittschuttzschuhe
  • Gehörschutz bei Verwendung eines Schlagschraubers
  • Schnittschutzbekleidung bei der Verwendung von Motorsägen

Sicherheitshinweise zum Arbeitsplatz

  • Wege im Fällbereich müssen durch dafür vorgesehene Warnschilder und Absperrbänder abgesperrt werden.
  • Personen oder Gegenstände dürfen sich nicht im Fällbereich befinden.
  • Ein Sicherheitsabstand von min. 2 Baumlängen soll zwischen den zu fällenden Bäumen eingehalten werden.
  • Der Arbeitsplatz sollte ein ebener und trittfester Bereich, frei von Holzresten, Stolperstellen und Hindernissen sein.
  • Neben ausreichend Bewegungsfreiraum sollte auch ein Rückweicheraum von Hindernissen freigeräumt werden.

 

  • Der Standpunkt des Arbeiters sollte seitlich versetzt zum Stamm sein, um Gefahren eines aufplatzenden Stammes zu minimieren.
  • Benötigtes Werkzeug sollte schnell erreichbar, aber nicht behindernd sein. Auch ein Erste-Hilfe-Ausrüstung sollte für den Notfall am Arbeitsplatz vorhanden sein.
  • Fällungen sollten nur bei Tageslicht und guten Wetter vorgenommen werden. Von Fällungen bei gefrorenem Boden, Glatteis, starken Wind oder Gewittern ist abzusehen.
  • Tritt eine Fehlfunktion am Keil auf oder besteht eine andere gefährliche Situation muss der Fällkeil sofort außer Betrieb gesetzt und der Gefahrenbereich muss verlassen werden.
    Eine Fehlfunktion kann von einem autorisierten Fachhändler behoben werden.

Vorbereitungen am Baum

Eine sorgfältige Beurteilung des Baums vor der Fällung ist unabdinglich. Faktoren wie die Neigung des Baums, Form und Zustand der Äste, natürlicher Überhang, Zustand des Holzes rund um den Bereich des späteren Fällkeils und die natürliche Fallrichtung sind zu beachten. Auch muss die Windrichtung und -stärke als auch potenzielle Hindernisse in der Umgebung in die Beurteilung mit einfließen.

Starke Wurzelanläufe müssen beschnitten werden, um eine effiziente Fällung sicherstellen zu können insofern die Stelle der späteren Bruchleiste intakt ist (Keine Destabilisierung durch Pilze oder Fäule). Auch müssen die Fallrichtung sowie der Rückzugsbereich festgelegt werden.

Anschließend wird der Fallkerb geschnitten. Dieser ist in Fallrichtung des Baums und wird mit einer Tiefe von 1/5-1/3 des Stammdurchmessers empfohlen. Fallkerbsohle und Fallkerbdach sollten in einem Öffnungswinkel von ca. 45 – 60 Grad genau aufeinandertreffen.

 

Um ein kontrolliertes Fällen des Baums in die richtige Richtung zu gewährleisten, braucht es eine intakte Bruchleiste. Diese gehört im nächsten Schritt markiert, beispielsweise mittels Kreidestriches. Dabei muss darauf geachtet werden, dass die Bruchleiste 1/10 des Stammdurchmessers aufweist.

Die Bruchleiste wird nun durch den Fällschnitt - als Stechschnitt ausgeführt – geformt. Hierbei ist die richtige Stärke des Stützbandes und die Vermeidung von Schnittstufen zu beachten. Um den Fällschnitt zu sichern wird an diesem Punkt ein Sicherheitskeil aus Kunststoff oder Aluminium im offenen Fällschnitt platziert.

 

 

Einsetzen der Fällkeile

Ist der zu fällende Baum mit einem Sicherheitskeil im Fällschnitt gesichert wird der Schnabelschnitt ausgeführt. Er ist eine symmetrische, keilförmige Erweiterung des Fällschnitts nach oben und unten und bietet dann Platz für den Fällkeil. Durch das Ausfahren des Hubkeils, sitzt der Fällkeil fest im Stamm.

 

Bei Fällungen in Hanglagen sollte der Funk Titan 80 zusätzlich in der vorhandenen Öse mit einem Seil gegen Absturz gesichert werden.

Der Fällkeil muss annähernd in einem 90 Grad Winkel zur Bruchleiste angebracht werden und mindestens bis zur vorgesehenen Markierung auf der Federstahlplatte im Baum stecken. Ansonsten muss der Schnabelschnitt vergrößert werden.


Wird der Fällkeil nicht richtig eingesetzt werden Spindel, Antriebsmutter und Hubkeil durch Querbelastungen beschädigt!

Mittels Ratsche, Schlagschrauber oder per Fernbedienung kann nun der Baum mittels Fällkeil sicher zu Fall gebracht werden.

Wartung

  • Um die Lebensdauer des Fällkeils zu verlängern, wird empfohlen, alle drehenden und gleitenden Teile ausreichend zu schmieren.
  • Die Schmierung über die Schmiernippel muss immer im eingefahrenen Zustand durchgeführt werden, um eine gleichmäßige Verteilung des Fetts im Keil zu gewährleisten.
  • Der Fällkeil sollte vor jedem Fällvorgang gereinigt und geschmiert werden.
  • Schmieren Sie den Fällkeil bei starker Nutzung mehrmals täglich nach.

Nicht sachgemäße Verwendungen und deren Folgeschäden:

 

  • Entfernen/Verändern von Sicherheitseinrichtungen (z. B. Deckel),
    Verwendung von Schlagschraubern mit mehr Nm als vorgegeben,
    Verwendung eines Adapters für Ratschen/Schlagschrauber eines anderen Maßes als vorgegeben
       -> Schaden am Gerät, Personenschäden und Garantieentfall
  • Fehlende essenzielle persönliche Schutzausrüstung
       -> Gefahr für Leib und Leben
  • Oberer und unterer Schnitt des Fällkeils treffen nicht exakt aufeinander bzw. sind zu tief angelegt
       -> Bruchleiste kann zu früh abreißen, Gefahr für schwere Verletzungen
  • Schnittstufen innerhalb des Fällschnitts
       -> Hubkeil kann nicht gänzlich in den Fällschnitt eingeschoben werden, Schaden am Gerät, Personenschäden
  • Hubkeil nicht bis zur Markierung auf der Federstahlplatte in den Schnabelschnitt eingeschoben
       -> Volle Hubkraft kann nicht übertragen werden, Schaden am Gerät, Personenschäden
  • Schnabelschnitt unsymmetrisch ausgeführt, Hubkeil fluchtet nicht im Fällschnitt
       -> Querbelastung auf Hubkeil und Spindel, Schäden an Spindel, Hubkeil und Antriebsmutter

 

  • Wurzelanläufe nicht begradigt
       -> Druck von unten an den Hubkeil, Schäden an Spindel, Hubkeil und Antriebsmutter
  • Sägekante im Schnabelschnitt durch Motorsägenkette, Hubkeil wird auf Schnittkante gedrückt
       -> Schrägbelastung auf Hubkeil, Schäden an Spindel, Hubkeil und Antriebsmutter
  • Vorschubkeil kollidiert mit Bruchleiste,
    Kein oder zu geringes Stützband
       -> Vorzeitiges unkontrolliertes Fallen des Baumes, Gefahr für schwere Verletzungen
  • Falsche Krafteinwirkung auf den Vorschubkeil
       -> Schlag mit Hammer auf Vorschubkeil verursacht ernomen Schaden am Gerät
  • Fehlende Schmierung des Geräts
       -> trockenes Ausfahren unter Last vermindert die maximale Hubkraft und führt zu schweren Schäden am Gerät
  • Kontakt Motorsäge mit Hubkeil oder Sicherheitskeil
       -> Gefahr von absplitternden Teilen und infolge schweren Verletzungen
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