Verlässlichkeit durch höhere Standzeiten

Die Verwendung von Hartmetallteilen in der Bodenbearbeitung bietet durch deutlich höhere Standzeiten die ideale Voraussetzung bei abrasiven Bodenverhältnissen. Durch verschiedene Verstärkungsvarianten ist die Lebensdauer bis zu 8 mal höher als bei regulären Verschleißteilen. Vor allem bei flächenstarken Betrieben werden durch geringere Stillstands- und Montagezeiten erhebliche Kosten gespart.

Um den verschiedenen Anforderungen und den vielseitigen Einsatzbedingungen standzuhalten, wurden unter anderem spezielle Pflugscharen, Grubberscharen und Kreiseleggenzinken entwickelt. Das Ziel dieser Hartmetallteile ist neben langen Standzeiten und optimaler Arbeitsqualität auch höchstwirtschaftliche Effizienz und höchste Produktivität.

Im folgenden Beitrag werden die Vorteile und Einsatzmöglichkeiten von Hartmetallteilen in der Bodenbearbeitung näher erläutert.

Hartmetall-Erprobung auf dem eigenen Boden

Viele Landwirte haben zwar schon öfters von Hartmetallteilen gehört, diese aber noch nie selbst eingesetzt und sind unsicher über die konkrete Standzeit auf ihrem Betrieb aufgrund der höheren Anschaffungskosten. Daher empfehlen wir, mit jenen Teilen zu beginnen, die auf der Maschine dem höchsten Verschleiß ausgesetzt sind. Wählen Sie bei Anbaugeräten wie Kreiseleggen, Kultivatoren und Grubbern jene Verschleißteile aus, die sich in der Fahrspur des Traktors befinden, denn diese sind immer dem höchsten Verschleiß ausgesetzt. Diese Bauteile werden durch Hartmetallteile ersetzt, während der Rest mit der selben Teilequalität wie bisher bestückt bleibt. Wenn die normalen Verschleißteile am Ende ihrer Lebensdauer angelangt sind, kann der Anwender die Abnutzung der Hartmetallteile anhand eines Vergleichs ermitteln. Es besteht auch die Möglichkeit, den Versuchsaufbau so oft zu wiederholen, bis die Hartmetallverschleißteile verschlissen sind. Wenn Sie dann die Anzahl der herkömmlichen Bestückungen zählen, die für diese Flächenleistung benötigt wurden, ergibt sich der Faktor, um den das Hartmetallteil auf jeden Fall länger hält.

Arten von verschleißmindernden Ausführungen

Hartmetalle sind in vielen industriellen Anwendungen aufgrund ihrer Härte und Verschleißfestigkeit unverzichtbar. Auch in der Landtechnik gibt es verschiedene Arten von Hartmetall-Ausführungen sowie Beschichtungen, die je nach Anwendungsbereich ausgewählt werden.

Beschichtung

Die meisten Artikel können mit einer Hartmetallbeschichtung versehen werden, um eine Standzeitverlängerung der Produkte zu erzielen. Die Beschichtung wird im Bereich der Schneide aufgetragen, wodurch die Lebensdauer des Bauteils verlängert und die Ausfallzeiten der jeweiligen Maschine verringert werden. Das Auftragsmaterial besteht aus Legierungen, die sowohl Chromcarbid als auch Wolframcarbid enthalten. Die Auftragsstärke des Materials kann varieren.

Vorteile:

Kostengünstig
Durch das Schweißverfahren hervorragende Verbindung mit dem Trägermaterial
Auftragbar auf nahezu jede Form

Nachteile:

Im Vergleich zur PTA-aufgeschweißten und Hartmetall-Version ist die Standzeit hier nicht so hoch.

Auftragsschweißung

Auftragsschweißungen sind derzeit eine der kostengünstigsten Optionen im Bereich der Verschleißbeschichtungen. Um sie herzustellen, wird ein Standard-Verschleißteil verwendet, auf dem mittels Auftragsschweißung eine zusätzliche Materialschicht aufgetragen wird. Durch das Aufschweißen von Scharen oder Spitzen mit Wolfram-Hartauftragsdraht wird eine Härte von 60-64 HRC erreicht. Diese Verschleißschicht ist aufgrund des Schweißverfahrens stärker als eine herkömmliche Beschichtung.

Vorteile:

Kostengünstig
Durch das Schweißverfahren hervorragende Verbindung mit dem Trägermaterial
Auftragbar auf nahezu jede Form

Nachteile:

Im Vergleich zur PTA-aufgeschweißten und Hartmetall-Version ist die Standzeit hier nicht so hoch.

Hartmetallauftragsschweißung

PTA-geschweißter Hartmetallauftrag bedeutet, dass Schutzschichten auf Verschleißteilen mittels Plasma-Lichtbogen-Schweißung (PTA) aufgetragen werden. Das Plasma-Pulver-Schweißen ermöglicht eine metallurgische Verbindung zwischen dem Auftrag und dem Grundwerkstoff, was die Lebensdauer des Bauteils erhöht und den Verschleiß reduziert.

Vorteile:

Optimale Verbindung von Trägermaterial und Hartmetall
Große Vielfalt an möglichen Formen und Varianten
Ermöglicht sehr flache Bearbeitungen und schlanke Bauformen
Kostengünstiger als die Version mit aufgelöteten Hartmetallplatten

Nachteile:

Im Vergleich zu Hartmetallteilen mit aufgelöteten Platten ist diese Variante unter optimalen Bedingungen nicht so verschleißfest.

Auflötung von Hartmetallplatten

Das Verfahren zur Herstellung von Hartmetallverschleißteilen besteht darin, dass die Platten mittels Hartlöten auf speziell angefertigten Rohlingen befestigt werden. Es gibt verschiedene Varianten hinsichtlich der Anzahl, Form und Länge der Platten.

Eine weitere Möglichkeit besteht darin, bereits vorgefertigte Hartmetallkomponenten auf ein schweißbares Trägermaterial zu löten, welches dann auf ein Standard- oder leicht modifiziertes Verschleißteil durch Schweißen befestigt wird.

Vorteile:

Hervorragende Verschleißeigenschaften
Die Gesamtkontur des Verschleißteils bleibt sehr lange erhalten
Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bei hoher Flächenleistung

Nachteile:

Dickes Trägermaterial notwendig (keine ultraflache Bodenbearbeitung möglich)
Eingeschränkte Verwendbarkeit bei steinigen Böden und schlagender Beanspruchung
Sensibilität beim Abstellen auf hartem Untergrund
Teuerste Variante in der Anschaffung

Varianten und Unterschiede von aufgelöteten Hartmetallplatten - Beispiel Agricarb

Aufgrund ihrer Langlebigkeit und hohen Leistungsfähigkeit werden Verschleißteile mit aufgelöteten Hartmetallplatten in der Bodenbearbeitung häufig eingesetzt. Der Hersteller Agricarb bietet eine Reihe von unterschiedlichen Varianten an, die je nach Anforderungen und Bodenbedingungen eingesetzt werden können.

Pflugteile

Der Hersteller Agricarb bietet im Bereich der Pflugteile folgende Varianten an:

Teile mit aufgelöteten Hartmetallplatten: Je nach Geometrie des Bauteils werden unterschiedliche Hartmetallplatten-Designs verwendet, um eine optimale Größe und Positionierung zu gewährleisten.
Teile mit Hartmetallplatten und zusätzlicher Hartchromaufschweißung:
Dabei werden an Stellen mit erhöhtem Verschleiß Hartchromaufschweißungen durchgeführt, um eine erhöhte Verschleißfestigkeit und Langlebigkeit zu gewährleisten.
Teile mit Hartmetallplatten und zusätzlicher Hartmetallaufschweißung:
Um einen maximalen Verschleißschutz zu bieten, werden bei dieser Variante zusätzlich Hartmetallbeschichtungen an Stellen mit erhöhter Beanspruchung aufgetragen.

Kreiseleggenzinken

Im Bereich der Kreiseleggenzinken gibt es eine Einteilung in Standard-Hartmetallplatten mit gerader Ausführung und LT-Platten mit Dreiecksform.

Die Standardausführung umfasst 2 Hartmetallplatten mit einer Länge von 90 mm.
Die Version mit einer Eingriffslänge von 135 mm ist mit drei Hartmetallplatten ausgestattet.
Die Ausführung LT ist in Dreiecksform aufgebaut und hat eine Länge von 135 mm. Durch diese Form greift der Zinken beim Einsatz leichter ein und erzeugt weniger Widerstand.

Grubberscharen

In der Regel wird bei Wendescharen für Grubber nur eine Seite mit Verschleißmaterial behandelt. Dies liegt daran, dass das Träger- und Befestigungsmaterial der Schare aufgrund der hohen Standzeit so stark beansprucht wird, dass diese die Lebensdauer einer zweiten hartmetallverstärkten Seite nicht mehr durchhalten würde. Oft werden jedoch Hartmetallplatten mit zusätzlichen Beschichtungen auf der Rückseite kombiniert.

Mit Hartmetallplatten:
Grubberscharen mit Hartmetallplatten verfügen über einen stärkeren Grundkörper, um dem durch Auswaschungen entstehenden Verschleiß an der Unterseite entgegenzuwirken. Zudem wird durch den robusten Grundkörper sichergestellt, dass ausreichend Trägermaterial für die gesamte Standzeit der Hartmetallplatten vorhanden ist.
Mit Hartmetallplatten und Beschichtung bzw. Auftragsschweißung:
Hier wird zusätzliches Material an den Hauptverschleißstellen aufgebracht, um eine höhere Verschleißfestigkeit an diesen Stellen zu gewährleisten.

Gänsefuß- bzw. Kultivatorscharen

Aufgrund der Variantenvielfalt bei Gänsefuß- bzw. Kultivatorscharen sowie unterschiedlicher Bodenverhältnisse ist darauf zu achten, die passende Hartmetallschare für den jeweiligen Einsatzzweck auszuwählen.

Mit Beschichtung: In diesem Verfahren wird an den primären Abnutzungsbereichen zusätzliches Material aufgetragen, um die Materialdichte an diesen Stellen zu erhöhen. Ein Vorteil besteht darin, dass die Beschichtung an allen kritischen Stellen aufgetragen werden kann. So gibt es Varianten, bei denen der Verschleißschutz auf der Oberseite in einer Linie vom Befestigungsloch bis zur Spitze verläuft und an der Unterseite im Bereich der Schneidkante verstärkt ist. Dies ermöglicht eine sehr flache Bodenbearbeitung und bietet gleichzeitig Schutz gegen Auswaschungen an der Unterseite.
PTA-Aufschweißungen bieten im Grunde dieselben Möglichkeiten wie eine Beschichtung, sind jedoch aufgrund ihrer höherwertigen Aufschweißung langlebiger und haben dadurch eine längere Standzeit.
Mit Hartmetallplatten: Diese Ausführungen verfügen über einen robusteren Grundkörper, um dem durch Auswaschungen entstehenden Verschleiß an der Unterseite entgegenzuwirken und ausreichend Trägermaterial für die gesamte Standzeit der Hartmetallplatten bereitzustellen. Darüber hinaus ist die Spitze bei unseren Ausführungen separat zu den seitlichen Schneidkanten geschützt. Der Hauptnachteil der Dicke von Hartmetallplatten besteht darin, dass sie zu einem erhöhten Energieverbrauch führen können, denn je dicker die Platten sind, desto mehr Kraft und Energie sind erforderlich, um den Boden zu durchdringen und zu bearbeiten.

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