Ratgeber „Öle im Landtechnik-Bereich“
Industriebedarf

Die richtige Auswahl für den optimalen Schmierstoffeinsatz


Moderne Schmierstoffe müssen vor allem im Landtechnikbereich hohen technischen Anforderungen sowie langen Einsatzzeiten standhalten. Neben der eigentlichen Schmierung schützen Öle vor Verschleiß, Ablagerungen und Korrosion selbst bei anspruchsvollen Bedingungen.

In diesem Ratgeber finden Sie wichtige Grundlagen zur einfachen Identifizierung des richtigen Motor-, Getriebe- oder Hydrauliköls für Ihre Maschine.

Auswahlkriterien

Schmierstoffe haben einen entscheidenden Einfluss auf die Zuverlässigkeit, Leistungsfähigkeit und die Effektivität beim Betrieb von Fahrzeugen und Geräten. Durch die Vielzahl an Normen, Qualitätsklassen und Produkten wird der Anwender vor zahlreiche Herausforderungen gestellt. Die Auswahl des richtigen Produktes sowie die Reduzierung der eingesetzten Ölsorten sind dabei zentrale Themen.

Grundlegende Kriterien zur Bestimmung des richtigen Schmiermittels:

  • Viskosität (SAE-Klasse)
  • Spezifikation (API, ACEA, JASO)
  • Einsatzbereich (Motor, Getriebe, Hydraulik, Lenkung, Bremsanlage)
  • Füllmenge

Diese können in der Betriebsanleitung des Fahrzeugs, am Öldeckel im Motorraum sowie in Herstellerinformationen und Datenblättern nachgelesen werden.

Warum es sich lohnt, in gute Qualitätsschmierstoffe zu investieren:

Mit den stetig steigenden Leistungsanforderungen ist es zwingend notwendig, mit Qualitätsprodukten zu arbeiten, um eine möglichst lange Gesamtlebensdauer der Systemkomponenten zu erreichen. Das Schmierstoffsortiment von Qualitätsherstellern wird dahingehend immer wieder neu modifiziert und ausgerichtet.

Mithilfe des Ölfinders im PRILLINGER-Webshop können Sie schnell und einfach das richtige Öl für Ihr Fahrzeug ermitteln.

Gängige Spezifikationen für Motoröle


API

Die API-Klassen (American Petroleum Institute) beschreiben die amerikanischen Anforderungen und Qualitätskriterien an ein Motor- oder Getriebeöl. Es wird zwischen Benzinmotoren (S) und Nutzfahrzeug-Dieselmotoren (C) unterschieden. Der zweite Buchstabe gibt die Klasse an. Höhere Buchstaben im Alphabet bedeuten höhere Qualität, je mehr Buchstaben vorhanden sind, desto mehr Zusatzstoffe hat es und ist somit hochwertiger.
 

Freigaben und Spezifikationen für Ottomotoren:

  • API-SC für Motorenöle und mittlere Belastung (für Oldtimer bis BJ 1967)
  • API-SD für Motorenöle und hoher Belastung (für Oldtimer bis BJ 1971)
  • API-SE für Motorenöle und sehr hoher Belastung (für Oldtimer bis BJ 1979)
  • API-SF für Motorenöle und sehr hoher Belastung (für Fahrzeuge bis BJ 1987)
  • API-SG für Motorenöle und höchster Belastung, zusätzlicher Schutz gegen Schlammbildung (für Fahrzeuge bis BJ 1993)
  • API-SH für Motorenöle und höchster Belastung (für Fahrzeuge bis BJ 1996)
  • API-SJ ist die Nachfolgeklassifikation zu API SH
  • API-SL ist die Nachfolgeklassifikation zu API-SJ
  • API-SM für Motorenöle und extrem hohe Anforderungen hinsichtlich Oxidationsstabilität, Motorsauberkeit, Verschleißschutz, Alterungsverhalten und Leistungsvermögen bei niedrigen Temperaturen
  • API-SN für Motorenöle mit verbessertem Hochtemperaturschutz an Kolben, strengere Schlammkontrolle sowie höhere Dichtungskompatibilität
  • API-SP für Motorenöle für Verbrennungsmotoren mit Fremdzündung und höchster Belastung


Freigaben und Spezifikationen für Dieselmotoren:

  • API-CC für Motorenöle und leichter Belastung (für Oldtimer)
  • API-CD für Motorenöle und hoher Belastung, turbogetestet (für Oldtimer)
  • API-CE für Motorenöle und höchster Belastung, turbogetestet (für Oldtimer)
  • API-CF für Motorenöle der Klasse CE mit geringem Anteil an metallorganischen Additiven und höheren Anforderungen in Bezug auf Ölverbrauch und Ablagerungen an Kolben
  • API-CG für Motorenöle und höchster Belastung, angepasst an Abgasnormen 1995
  • AP-CH für Motorenöle und höchster Belastung, angepasst an Abgasnormen 1998
  • AP-CI für Motorenöle und höchster Belastung, angepasst an Abgasnormen 2002
  • AP-CJ für Motorenöle und höchster Belastung, angepasst an Abgasnormen 2010
  • AP-CK für Motorenöle und höchster Belastung, angepasst an Abgasnormen 2017

 

 


ACEA

Da sich Betriebsbedingungen und Motorencharakteristik in Europa gegenüber Amerika grundsätzlich unterscheiden, hat die ACEA-Organisation (Association des Constructeurs Européens d’Automobiles) seit 1996 ein eigenes Klassifikationssystem eingeführt. Es basiert auf den API-Klassifikationen, fokussiert jedoch mehr die besonderen Schmierstoff­anforderungen der Motoren in europäischen Kraftfahrzeugen sowie die jeweils gültigen EURO-Emissionsvorschriften.

Freigaben und Spezifikationen:

  • A (A1, A3, A5, A7) für PKW-Benzinmotorenöle
  • B (B1, B3, B5, B7) für PKW-Dieselmotorenöle und leichte LKWs
  • C (C1, C2, C3, C4, C5, C6) für Motorenöle mit limitiertem SAPS-Level*
  • E (E2, E4, E6, E7, E9, E11) für Dieselmotorenöle von LKWs, Landmaschinen und Baufahrzeugen
  • G (GL3, GL4, GL5, GL5+LS) für Getriebeöle

* Das SAPS-Level definiert den Inhalt von Sulfatasche, Phosphor und Schwefel in Motorölen.

 

JASO

Die JASO-Klassifizierung beschränkt sich auf Öle für Zweitaktmotoren, Otto-Viertaktmotoren sowie Motorradmotoren. Öle, die für Ölbadkupplungen empfohlen werden, werden als JASO MA kategorisiert. Öle, die nicht für Ölbadkupplungen geeignet sind, werden als JASO MB bezeichnet.

Freigaben und Spezifikationen:

  • MA1 für Motorenöle bei 4-Taktmotoren mit Ölbadkupplungen
  • MA2 für Motorenöle bei 4-Taktmotoren mit Ölbadkupplungen (höherer Standard als MA1)
  • MB für Motorenöle bei 4-Taktmotoren ohne Ölbadkupplungen
  • FA für Motorenöle bei 2-Taktmotoren und leichter Belastung
  • FB für Motorenöle bei 2-Taktmotoren und mittlerer Belastung
  • FC für Motorenöle bei 2-Taktmotoren und mittlerer Belastung, raucharm
  • FD für Motorenöle bei 2-Taktmotoren und hoher Belastung, raucharm

Mischbarkeit von DIVINOL-Ölen

Im Idealfall wird zum Nachfüllen genau die selbe Ölsorte wie beim Ölwechsel verwendet. Hochwertige DIVINOL-Markenöle können aber unter Umständen mit ähnlichen Produkten des gleichen Herstellers im Ölkreislauf gemischt werden, ohne dass es im Einsatz zu Problemen kommt.

Mischung teil- und vollsynthetische Öle
Die Vermischung von Mineralöl, teil- und vollsynthetischen Produkten ist möglich, je nach Vermischungsgrad werden die positiven Effekte der teil- und vollsynthetischen Komponenten aber entsprechend minimiert (z. B. in Bezug auf Einsatzdauer und Kraftstoffverbrauch).

Mischung von Ölen unterschiedlicher Viskosität
Grundsätzlich ist ausschließlich eine Vermischung innerhalb des selben Einsatzbereiches (Motor, Getriebe, Hydraulik) möglich. Motor- oder Getriebeöle unterschiedlicher Viskosität (z. B. 10W-40 oder 5W-30 bei Motorölen) decken zwar verschiedene Temperatureinsatzbereiche ab, die Viskosität kann aber untereinander gemischt werden.

Zusammenhang Schmierstofffarbe und Qualität
Schmierstoffe werden in der Zusammensetzung aus Grundölen und Additiven hergestellt. Je nach Anteil dieser zwei Komponenten verändert sich die Farbe des Öls. Je nach Ölcode und Freigabemöglichkeit der Formulierung gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, dies zu kombinieren - die Farbe sagt dabei nichts über die Ölqualität aus.

Große Auswahl an Schmierstoffen und Ölen im PRILLINGER-Webshop

Für die optimale Lebensdauer Ihres Traktors bzw. Ihrer Landmaschine wird empfohlen, alle Schmierstoffe laut Herstellerintervallen regelmäßig zu erneuern.

Die Auswahl des passenden Schmierstoffs fördert die Leistung und verlängert die Nutzungsdauer Ihres Fahrzeugs. PRILLINGER führt eine große Auswahl an Motor-, Hydraulik-, Getriebe- und Spezialölen von Qualitätsherstellern im Sortiment. Unser Angebot umfasst Schmierstoffe für Landwirtschaft, Nutzfahrzeuge, PKW und Zweiräder.

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